MusikWoche

Recorded & Publishing

Nach einem [zunächst](https://www.musikwoche.de/recorded-publishing/warner-music-startet-mit-geringeren-umsaetzen-und-hoeheren-nettogewinnen-6cac5d9989c4015191a638bde3a519a5) etwas verhaltenen Start ins neue Geschäftsjahr weist die Bilanz der Warner Music Group (WMG) fürs zweite Fiskalquartal und die ersten sechs Monate des laufenden Geschäftsjahres ein kleines Umsatzminus aus sowie geringere operative Erträge und einen etwas schmaleren Nettogewinn. CEO Robert Kyncl zeigte sich davon bei der Vorlage der Quartalsbilanz kurz vor Handelsstart an den Börsen in New York indes relativ unbeeindruckt.

"Unsere Strategie beginnt Früchte zu tragen", kommentierte der WMG-Konzernchef, und verwies auf aktuelle Erfolge: "Wir verzeichnen unsere stärkste Chartpräsenz seit zwei Jahren und können unseren Marktanteil bei Neuerscheinungen in den USA steigern." Zudem verweist Kyncl auf die Rekordzahlen aus dem vorherigen Geschäftsjahr, als die WMG im ersten Fiskalquartal, das beim Musikkonzern die drei Monate von Anfang Oktober bis Ende Dezember umfasst, [den höchsten Quartalsumsatz der bisherigen Unternehmensgeschichte einfuhr](https://www.musikwoche.de/recorded-publishing/warner-music-erzielt-hoechsten-quartalsumsatz-der-unternehmensgeschichte-f92be8baa1a4267c080e51ae421ff99c): "Unsere wahre Stärke in diesem Quartal wurde durch den schwierigen Vergleich mit der Outperformance des Vorjahres teils verdeckt", sagte Kyncl also. Nun wolle man die erfolgreiche US-Strategie auf andere Labels und in andere Regionen übertragen, Reinvestitionen vorantreiben und somit sowohl Mehrwerte für Künstler:innen und Songwriter:innen schaffen als auch den Aktionären nachhaltiges Wachstum und Profitabilität bieten.

Profitabel zeigt sich die WMG auch nach sechs Monaten: So weist die Zwischenbilanz für den Zeitraum von Anfang Oktober 2024 bis Ende März 2025 schwarze Zahlen in Höhe von 277 Millionen Dollar aus. Damit liegen die Nettogewinne allerdings um rund vier Prozent unter den 289 Millionen Dollar aus dem Vorjahreszeitraum.

Auch bei den bereinigten OIBDA-Vorsteuergewinnen kam der Musikkonzern nicht an den vor Jahresfrist erzielten Vergleichswert heran: 666 Millionen Dollar bedeuten hier zum Fiskalhalbjahr einen Abschlag von 13 Prozent auf die 763 Millionen Dollar aus dem Vorjahr.

Bei Einnahmen in Höhe von 3,150 Milliarden Dollar weist die WMG zudem ein Umsatzminus von drei Prozent zu den ersten sechs Monaten des vorherigen Geschäftsjahres aus.

Schaut man auf die Zahlen der Recorded-Sparte fürs zweite Fiskalquartal, so lagen hier laut Unternehmensangaben zumindest die Einnahmen aus der Vermarktung von Musik über Streamingabos knapp im Plus, während es im werbefinanzierten Bereich um 4,7 Prozent bergab ging. Und so nennt man bei der WMG schließlich unter anderem eine nicht ganz so prall gefüllte VÖ-Liste, den Verlust von Marktanteilen in China und ein insgesamt weniger freundliches Werbeumfeld als Gründe für das aktuelle Abschneiden, führt aber auch geringere Umsätze im D2C-Direktgeschäft von EMP an.

Das Musikverlagsgeschäft von Warner Chappell Music legte derweil im zweiten Quartal nach Umsätzen knapp zu, liegt nach sechs Monaten um vier Prozent im Plus und - ebenfalls zum Halbjahr beim angepassten Vorsteuergewinn auf Vorjahresniveau.

Warner Music nach sechs Monaten knapp unter dem Vorjahreszeitraum

Warner Music erzielt höchsten Quartalsumsatz der Unternehmensgeschichte

Meldet für die Warner Music Group die "stärkste Chartpräsenz seit zwei Jahren" und wachsende Marktanteil im Frontlinegeschäft im US-Musikmarkt: CEO Robert Kyncl.