MusikWoche

Recorded & Publishing

Impala sieht in dem [Merlin-"Boycott"](https://www.musikwoche.de/recorded-publishing/tiktok-will-nicht-mit-merlin-verlaengern-6bc63d4913c47f4c1d744b37c7e6fcc4) seitens TikTok den Versuch des Videodienstes, weniger Geld für lizenzierte Titel auszuzahlen. Einige Labels, die sowohl Merlin- als auch Impala-Mitglieder sind, würden bereits fürchten, durch den auslaufenden Deal komplett von TikTok zu verschwinden. Das Netzwerk meint zudem, die Plattform verliere durch diesen Zug einiges an musikalischer Vielfalt.

TikTok selbst begründet den nun getätigten Schritt derweil eher mit der Sorge vor möglichen Manipulationen. Helen Smith, Executive Chair von Impala, denkt jedoch, es sei "schwer vorstellbar, wie ein direktes Lizenzgeschäft dieses Problem besser lösen könnte als ein Merlin-Deal. Sicherlich lassen sich die Probleme besser auf einer kollektiven Basis in einer standardisierten Weise angehen." Smith sieht in der Begründung von TikTok eher einen "Vorwand für einen Boykott von Merlin."

Smith bat TikTok abschließend, "den Wert eines erneuerten kollektiven Abkommens durch Merlin zu erkennen und an der Entwicklung dieses wichtigen Teils des Systems mitzuarbeiten." Sie hofft zudem, "dass sich die Effizienz und die Auswahl für TikTok-Nutzer:innen sowie der Zugang für Künstler:innen und Labels unabhängig von ihrem Land, ihrem Genre oder ihrem Erfolg und natürlich gemeinsame und standardisierte Bemühungen zur Betrugsbekämpfung durchsetzen werden, und freuen uns darauf, diesen wichtigen Teil des Systems auszubauen."

In dem Schreiben von Impala äußerten sich zudem die Digital- und Streaming-Verantwortlichen des Verbands, Mark Kitcatt und Dan Waite, in dieselbe Richtung wie Helen Smith. Die Labels hätten ihre Rechte Merlin anvertraut, um in ihrem Namen zu verhandeln, und die eigentliche Absicht von TikTok bestehe darin, den Sektor zu fragmentieren und den Wert der Independent Musik zu senken.

Bereits im April [stellte sich Impala sogar hinter das Major-Label Universal Music](https://www.musikwoche.de/recorded-publishing/impala-stellt-sich-im-streit-mit-tiktok-hinter-universal-music-1055ba4b28742d752ace53245aa7c123), als es um die Lizenzen des Unternehmens ging. TikTok reagierte damals auf die Bedenken von Impala und erklärte noch: "Wir schätzen die Beziehungen und die Lizenzvereinbarungen, die wir mit der Indie-Gemeinschaft in Europa haben."

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