MusikWoche

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"Mir geht's besser denn je", erzählt [Roland Kaiser](/person/roland-kaiser_c) im Interview mit MusikWoche. Am 10. Mai feierte der Sänger seinen 59. Geburtstag und machte sich mit "Alles ist möglich" gleich das passende Geschenk. "Das [Comebackalbum](/audio/roland-kaiser-alles-ist-moeglich) ist mein wichtigstes überhaupt, weil es ein Neuanfang ist", sagt er. Nun sei er gespannt, ob es seine Fans nach über einem Jahr Pause auch annehmen und die Konzerte besuchen, die ab Juli auf dem Programm stehen.

Doch solche Sorgen erweisen sich bereits jetzt als unbegründet. In den Airplay-Charts kommt seine erste Single-Auskopplung "Friedensangebot (Lisa-Marie)" gut an, zwei Konzerte in Dresden am Elbufer im August mit je 12.000 Plätzen sind bereits ausverkauft. Dabei habe sich für ihn nach der Lungentransplantation gar nicht viel geändert, betont der Sänger. "Nach wie vor setze ich die gleichen Prioritäten wie früher."

An erster Stelle komme die Familie, dann die Freunde - "das sind für mich die wichtigsten Dinge im Leben". Erst danach folge der Beruf. "Das einzige, was sich vielleicht geändert hat, ist, dass es mir schwerfällt mich zu ärgern. Ich relativiere die Dinge viel mehr als früher. Wenn etwas nicht gleich klappt, dann vielleicht später oder gar nicht. Ich kann eh nichts daran ändern." Schon vor der Transplantation war ihm klar, dass er auf jeden Fall als Sänger weitermachen wollte. Zum Glück erholte er sich rasch, so dass er sein Ziel auch umsetzen konnte. "Ich habe jetzt mehr Luft denn je, ist doch klar. Wenn das Organ funktioniert, kann auch die Stimme funktionieren."

Roland Kaiser wollte allerdings sein Leben und seine Krankheit nicht auf dem Album verarbeiten. "Ich mache Musik, weil ich unterhalten möchte", betont er. "Deswegen singe ich." Die Texte sind Geschichten, die das Leben schrieb - wie ein One-Night-Stand in "Zwei Fremde", die Liebe zu einer Stadt in "Berlin am Abend" sowie ein Falschparker, der in ein amouröses Abenteuer schlittert, in "Friedensangebot (Lisa-Marie)".

"Der einzige Song, von dem man vielleicht sagen könnte, dass ich was verarbeite, ist das Titellied. Aber das hätte ich auch genauso früher singen können", sagt Roland Kaiser. "Der Song versucht den Leuten zu vermitteln, dass sie das Leben von der positiven Seite sehen sollen. So lässt es sich einfach leichter leben. Denn man hat mehr Erfolg, wenn man nicht immer alles bitterernst nimmt und zu verbissen ist." Auch die positive Zusammenarbeit mit dem Label Gloriella und Jack White helfen dem Sänger beim Comeback. "Ich habe bei Jack einen lebenslangen Vertrag unterschrieben. Wenn es zwischen uns nicht funktionieren würde, hätte ich das nie gemacht. Wir sind von Geschäftspartnern zu Freunden geworden."

Auch seinem Produzenten Peter Wegner, der ihn von Anfang an begleitete, vertraut Roland Kaiser zu 100 Prozent. "Das sind 37 Jahre intensiver Freundschaft - und dabei haben wir noch nicht einmal einen Vertrag gemacht. Wir hatten noch nie Streit." Die Albumveröffentlichung flankieren einige Fernsehtermine: Unter anderem ist Roland Kaiser am 4. Juni in Florian Silbereisens "Sommerfest der Volksmusik" (ARD), am 10. Juni bei "Immer wieder sonntags" (ARD)...

Roland Kaiser kehrt zurück: Bilderbuchstart ins zweite Künstlerleben