MusikWoche

Recorded & Publishing

Der französische Verlagsmarkt umfasst drei Hauptsektoren: Pop, Klassik und Produktionsmusik: Pop machte 2024 rund 85 Prozent des Umsatzes der Befragten aus, Produktionsmusik neun und Klassik sechs Prozent.

Die Haupteinnahmequelle französischer Verlage ist die Verwertungsgesellschaft SACEM: 2024 wurden 335 Millionen Euro an die Verlage ausgeschüttet, was 56 Prozent der Gesamteinnahmen entspricht – ein Anstieg von neun Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dieser Anstieg ist auf die stetig wachsenden Einnahmen aus digitalen Rechten (plus 17 Prozent) sowie aus Rechten für Live-Auftritte und Hintergrundmusik zurückzuführen. Die direkt von den Verlagen vereinnahmten Einnahmen umfassten hauptsächlich Synchronisationsrechte, die 2024 rund 105 Millionen Euro erreichten (ein Plus von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr), sowie ausländische Rechte, die 2024 mit 78 Millionen Euro stabil blieben. Laut eigenen Angaben ist der französische Verlagsmarkt nach den USA und Großbritannien der drittgrößte der Welt.

"Der französische Musikverlagsmarkt verzeichnet Jahr für Jahr ein kontinuierliches Wachstum, mit Ausnahme der von der Covid-Krise geprägten Jahre, und auch 2024 bildet da keine Ausnahme", sagt Juliette Metz, President CSDEM & CEO Encore Merci. "Diese Zahlen zeigen einen dynamischen Verlagssektor mit großer Vielfalt, sowohl hinsichtlich der Unternehmensgröße als auch der vermarkteten Repertoires. Unsere Mitglieder entdecken immer wieder neue Talente und kümmern sich um etablierte Kreative. Angesichts der potenziellen Auswirkungen von KI auf unser Geschäft blicken wir vorsichtig optimistisch in die Zukunft."

Metz macht sich jedoch auch Sorgen: "Kleinere Unternehmen stehen jedoch weiterhin unter Druck, und die Entwicklung neuer Talente ist ein fragiles und unsicheres Modell: Seit 2021 ist der Anteil neuer Talente an den Gesamteinnahmen der Verlage um 19 Prozent gesunken und wird im Jahr 2024 nur noch acht Prozent der gesamten Verlagseinnahmen ausmachen."

Anne Jouanneau, President Research Committee CSDEM und Deputy General Manager Sony Music Publishing France, führt aus, dass der Markt mit 597 Millionen Euro ein historisches Niveau erreicht habe. "Alle Marktsegmente außer Klassik entwickelten sich positiv, von öffentlichen Aufführungen und SACEM-Ausschüttungen bis hin zu Sync und Export."

Der Jahresbericht für 2024 zeigt zudem, dass Verlage in einem günstigen Umfeld weiterhin in Talente investieren. Die von Verlagen gezahlten Vorschüsse stiegen 2024 im Vergleich zu 2023 um elf Prozent und unterstreichen damit ihr Engagement für die Vorfinanzierung kreativer Projekte. 

Auch hätten französische Verlage weiterhin in Nachwuchstalente investiert. Dieser Bereich machte 77 Prozent der Neuverträge im Jahr 2024 und 72 % der Verträge im Jahr 2023 aus. Die Entwicklung junger Talente bleibe jedoch ein fragiles und unsicheres Unterfangen. Seit 2021 ist der Anteil der Nachwuchstalente am Gesamtumsatz der Verlage um 19 Prozent gesunken und betrug 2024 nur noch acht Prozent des Gesamtumsatzes. Die an Nachwuchstalente gezahlten Vorschüsse beliefen sich 2024 auf 24 Prozent der gesamten von Verlagen geleisteten Vorschüsse.

Der Markt für Produktionsmusik ist moderat um vier Prozent auf 48 Millionen Euro im Jahr 2024 gewachsen. Dies sei auf das Wachstum der Auslandsrechte (plus zwei Prozent) und der Aufführungsrechte (plus zehn Prozent) zurückzuführen. Während die Einnahmen aus Sync-Rechten stabil blieben, verzeichneten die digitalen Rechte ein starkes Wachstum (plus 25 Prozent).

Mit Einnahmen von 27 Millionen Euro im Jahr 2024 ging der Verlagsmarkt für klassische Musik im Vergleich zum Vorjahr allerdings um 7,5 Prozent zurück. Die Einnahmen aus Lehrmaterialien und Partituren klassischer Musik blieben mit 9,7 Millionen Euro stabil, während die Einnahmen aus SACEM, Reprografie und Aufführungsrechten sanken. 

Französisches Verlagsgeschäft wuchs um sechs Prozent