Balloon Records auf Höhenflug
Auf einen guten Start seines Unternehmens mit mehr als 200.000 verkauften Tonträgern allein in der "Krypta"-Reihe blickt Thomas Jelinek, Besitzer von Balloon Records, zurück. Jetzt läßt er Abba tanzen.
"Wir wollen Nischen und Trends betreuen und fördern", beschreibt Jelinek die Philosophie seiner Firma. Einen Trend hat er im Norden Europas entdeckt: Die Formation Abba Dance ist einer der Balloon-Schwerpunkte der nächsten Monate. Auf der Midem Americas einigte Jelinek sich mit der schwedischen Firma Cool Music, nun erhofft er sich für den rot-weiß-roten Markt einiges: "In der ersten Woche hat Abba Dance in Schweden 2000 Singles und 5000 Alben verkauft. In Österreich sind Verkäufe jenseits der Gold-Marke durchaus denkbar." In Österreich wurde die Single am 22. Juli veröffentlicht, das Album folgt Mitte August; die CDs erscheinen auf dem pop-orientierten Sublabel Guck Records, das in Österreich von edel und in der Schweiz von TBA vertrieben wird. Zum Erfolg bei Balloon tragen demnach die Vertriebsverträge mit edel und TBA sowie die spezialisierten Sublabels bei: Airtrance Records (Trance, Dream-Dance), Heißluft Productions (deutschsprachiges Repertoire), Guck Records (Pop) und Hot Score Records (Progressive, Acid). Jelinek eröffnete 1990 als knapp 20jähriger sein eigenes Tonstudio. Zwei Jahre später unterzeichnete er einen Plattenvertrag mit Sony Music und produzierte erste CDs unter Namen wie J. Darp und Network. Der anschließende Ausbau des Studios zu einem Recording-, Premastering- und Masteringstudio bescherte ihm Aufträge für Kino- und Werbespots sowie für Werbe-Jingles für große Diskotheken. Aus diesen Kontakten entstand die Idee zu seinem bisher erfolgreichsten Projekt: Im Auftrag der Wiener Diskothek Krypta erschien - kurz nach Abschluß eines Vertriebsvertrags mit edel - auf dem ein Jahr zuvor gegründeten Label Balloon Records im Oktober 1996 die Dance Compilation "Krypta Discocathedrale". Jelinek: "Die Idee dahinter war, ein Album zu produzieren, das hauptsächlich Titel von Importvinyls enthält, die es in Österreich sonst kaum auf CD gab." Bis heute sind in der "Krypta"-Reihe sieben CDs erschienen. Sie belegten teilweise Platz eins der "Austrian Top 40" und verkauften insgesamt 200.000 Einheiten. Mit zum Erfolg beigetragen haben der strukturierte Promotion- und Marketingbereich der Firma sowie ein funktionierendes DJ-Bemusterungssystem. Jelinek denkt aber weiter: "Daß das Konzept erfolgreich ist, haben wir bewiesen. Nun suchen wir für 'Krypta' Vertriebspartner im Ausland". Einen neuen Impuls will Jelinek dann im Herbst setzen, wenn er mit Balloon Records als Veranstalter eines Wettbewerbs die österreichische DJ-Szene beleben will; Ort und Datum stehen allerdings noch nicht fest.