MusikWoche

Live

**Was sind die wichtigsten Neuerungen beim SWR3 New Pop Festival 2024?**

**[Gregor Friedel](/person/gregor-friedel), Musikchef [SWR3](/company/suedwestrundfunk-swr)**: Im vergangenen Jahr haben wir zum ersten Mal die Reinhard Fieser Brücke zusätzlich zum Kurpark mit einer Vidiwall ausgestattet, auf der alle Konzerte sowie alle Interviews der Open Air Bühne übertragen werden. Die Resonanz war großartig, so dass wir dieses Angebot auch in diesem Jahr machen. Weil wir wissen, dass es derzeit bei vielen Menschen etwas klamm im Geldbeutel ist, haben wir – obgleich wir mit einem Ticketpreis von durchschnittlich 28 Euro sehr günstig sind – ein Kaufkonzert am Freitagabend gestrichen und dafür Il Civetto gebeten, auf der Open Air Bühne im Kurgarten ein längeres Konzert zu spielen. In der Regel sind die Auftritte auf der Open Air Bühne 20-25 Minuten, die Spielzeit haben wir verdoppelt. Und wir machen in diesem Jahr am Freitagabend einen Livepodcast im Museum Frieder Burda. Host des Podcasts ist Rea Garvey, der SWR3 und dem Festival eng verbunden ist. Als Gast empfängt er Michael Patrick Kelly – beide haben übrigens schon jeweils ein SWR3 Weihnachtskonzert gespielt. Dies passiert im Rahmen eines neuen Podcasts für die ARD Audiothek, den SWR3 produziert und bei dem Rea Garvey der Host ist.

**Wie haben sich die Einschaltquoten des SWR3 New Pop Festival in den vergangenen Jahren bei den verschiedenen Medien entwickelt, sind Sie damit zufrieden?**

**Gregor Friedel**: Für das Radio kann man da keine Quoten festmachen, weil es bei uns ja so etwas wie den Zwei-Minuten-Verlauf beim Fernsehen nicht gibt. Grundsätzlich wissen wir aus diversen Umfragen, dass die Marke "SWR3 New Pop Festival" die stärkste Eigenmarke von SWR3 ist, große Bekanntheit und eine immense Reichweite hat. Musikshows werden im Fernsehen generell eher weniger nachgefragt, weshalb wir auch im vergangenen Jahr zum ersten Mal das "SWR3 New Pop Special", eine TV-Show fürs Erste, nicht mehr produziert haben. Stattdessen haben wir eine neue Rubrik "Homecoming" eingeführt. Die Idee: Künstler, die ihre Karriere bei uns begonnen haben und jetzt Stars sind, kommen dorthin zurück, wo es in Deutschland für sie begann. Im vergangenen Jahr stand Dermot Kennedy auf der Bühne des Festspielhauses Baden-Baden, in diesem Jahr ist unser Homecoming-Artist Tom Walker. Losgelöst von der linearen Ausstrahlung im Fernsehen, bieten wir die Konzerte im Livestream und in der ARD Mediathek an. Allein beim Livestream gibt es zehntausende Abrufe, das funktioniert also recht gut für uns. Im vergangenen Jahr wurde hier nochmals ein Plus von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erzielt. Insbesondere junge Menschen holen sich das New Pop via Social Media aufs Smartphone. Posts auf Instagram, Tiktok oder Facebook werden millionenfach abgerufen und erreichen damit auch viele junge Menschen, die nicht direkt auf dem Festivalcampus unterwegs sind. Dadurch erreichen wir Millionenreichweiten auf Social Media. Im vergangenen Jahr konnten wir die Gesamtreichweite des SWR3 New Pop Festivals auf SWR3.de um knapp fünfzig Prozent steigern, kurzum: die Akzeptanz insbesondere über die digitalen Ausspielwege ist immens.

> "Das 'SWR3 New Pop Festival' ist die stärkste Eigenmarke von SWR3." - Gregor Friedel, Musikchef SWR3.

**Die Marke Cupra firmiert als "Mitveranstalter" des Festivals. Was bedeutet das konkret, wie ist die Aufgabenverteilung geregelt?**

**Gregor Friedel**: Cupra ist seit vergangenem Jahr Mitveranstalter des Festivals. Das bedeutet, dass die Marke Cupra nicht einfach nur als Sponsor dabei ist, sondern wir auch in der Umsetzung des Festivals eng zusammenarbeiten. So mietet Cupra zum Beispiel die Locations Kurhaus und Festspielhaus an, stellt den Shuttleservice und unterstützt uns insbesondere auch in unseren Bestrebungen, das Festival im Bereich Nachhaltigkeit weiterzuentwickeln. Für uns ist Cupra der perfekte Partner, uns verbindet über die Musik hinaus das Thema Young Talents. Natürlich läuft die Auswahl der Künstler:innen und die Planung der Konzerte ausschließlich über uns, aber grundsätzlich haben wir hier eine sehr enge, sehr konstruktive und von beiden Seiten sehr transparente Zusammenarbeit. Das macht richtig Spaß.

**Vor allem im linearen TV sind Musikformate, die etwa wie das SWR3 New Pop Festival auch aktuelle Rock/Pop-Musik abseits von Schlager bringen, eher überschaubar. Würden Sie sich mehr Präsenz und bessere Sendezeiten für Ihr Format bei den dritten Programmen oder der ARD wünschen?**

**Gregor Friedel**: Ach, ich glaube, dass die Flächen ARD und Dritte Programme im Moment nicht die Anlaufstellen für die Zielgruppen sind, die sich für das SWR3 New Pop Festival (oder generell Musiksendungen jenseits des Schlagers) interessieren. Das sind top Flächen für die Schlagerfans. Die Popmusikfans konsumieren eher über den Livestream und die ARD Mediathek (in der alle Konzerte abrufbar sein werden)...

SWR3 New Pop Festival erreicht "Millionenreichweiten auf Social Media"