MusikWoche

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### Sera Kalo

**Berichten Sie,was hinter den Tracks steckt, mit denen Sie sich beworben haben?**

Ich habe zwei Titel ausgewählt, "Sirens (I'll Be Fine)" und "Baby When You Get Home", aus meinem Debütalbum "eXante". Diese Songs erforschen Themen wie Sinnlichkeit und Liebe durch eine genreübergreifende Linse, die stark von Jazz- und Soul-Einflüssen geprägt ist. Dies war das erste Mal, dass ich die kreative Kontrolle hatte und meine Gefühle und Erfahrungen authentisch ausdrücken konnte. Jeder Track ist eine konzeptionelle Reise, die ein lebendiges Bild zeichnet und den:die Hörer:in in meine Welt einlädt.

**Was war Ihre Motivation, beim F*PP mitzumachen?**

Meine Motivation, mich für den F*PP zu bewerben, war es, meine individuelle Stimme in einer Branche hervorzuheben, in der Frauen und gender-diverse Künstlerinnen oft übersehen werden. Ich möchte mein Netzwerk erweitern und mich mit inspirierenden Produzentinnen austauschen, während ich gleichzeitig Anerkennung für meine vielschichtige Arbeit erhalte. Diese Chance passt zu meinem Ziel, meine Fähigkeiten als Musikproduzentin zu verbessern und eine unterstützende Community zum Austauschen zu finden. Letztendlich hoffe ich, dass dieser Preis mein kollaboratives Spektrum erweitert.

**Was war Ihr bisher spannendstes Projekt/Kollaboration?**

Eines meiner lohnendsten Projekte war die "Serendipity"-EP, die aufwendige elektronische und akustische Arrangements mit 3D-Visualisierungen kombinierte und sich auf die Reise meines Avatars auf der Suche nach innerem Frieden konzentrierte. Derzeit produziere ich mit meiner Band eXante mein zweites Album, das starke Melodien und gefühlvolle, afro-diasporische Grooves in den Mittelpunkt stellt. Ein weiteres aufregendes Projekt, eX.II, dreht sich um intuitive, spontane Kreation; wir haben kürzlich die Single "Afeni" veröffentlicht, die Afeni Shakur gewidmet ist, und für Shabaka Hutchings auf dem XJazz Festival eröffnet. Außerdem arbeite ich zusammen mit einem befreundeten Artist an einem einzigartigen Sound, den wir Glitch RnB nennen, und wir können es kaum erwarten, ihn mit der Welt zu teilen!

**Was würden Sie machen, wenn Sie eine Sache im Kosmos des Musikproduzierens ändern dürften?**

Wenn ich etwas in der Welt der Musikproduktion ändern könnte, dann wäre es die Abneigung der Branche gegenüber Genre-fluider und die Genres überschreitende Musik. Große Musikunternehmen haben die Macht, Trends zu setzen, halten sich aber oft an sichere Formeln, anstatt innovative Künstler:innne zu unterstützen, die Grenzen überschreiten, wie FKA Twigs, Hiatus Kaiyote, Erykah Badu, Flying Lotus, Radiohead, Björk, Willow und Kendrick Lamar. Diese Artists haben bewiesen, dass es ein Mainstream-Publikum für grenzüberschreitende Musik gibt, aber sie werden oft eher als Ausnahmen denn als Wegbereiter:innen gesehen. Ich glaube, es ist an der Zeit, dass die Branche Risiken eingeht und verschiedene Klänge aufwertet, um zu zeigen, dass frische, genreübergreifende Musik auch die Zukunft der Mainstreammusik prägen kann.

**Wie sehen Ihre nächsten Ziele aus?**

Wahrscheinlich haben Sie an diesem Punkt schon von meinen Kollabs gelesen. Als freiberufliche Musikerin besteht meine Realität aus verschiedenen Kollaborationen, die alle von meiner Leidenschaft für Musik angetrieben werden. Nach 15 Jahren in der Branche möchte ich ein Zuhause bei einem Label wie The Orchard, Columbia oder RCA finden, das den weltweiten Vertrieb meiner Arbeit unterstützen kann. Letztendlich hoffe ich, von meiner Musik nachhaltig leben zu können und gleichzeitig mit einer authentischen Queer-Femme-Darstellung zu inspirieren. Ich bin bestrebt, genreübergreifende Musik zu produzieren, die innovativ, frisch und einladend ist.

**Was würden Sie gerne mal die Musikbranche fragen?**

Welche Maßnahmen werden ergriffen, um sicherzustellen, dass unterrepräsentierte Stimmen, insbesondere Frauen und gender-diverse Künstler:innen, gleichen Zugang zu Finanzierung und Ressourcen haben? Wie kann die Branche die Zusammenarbeit zwischen Artists unterschiedlicher Herkunft und Genres fördern, um eine inklusivere Musiklandschaft zu schaffen? Wie können wir die Diskrepanz zwischen Underground-Künstler:innen und der Anerkennung durch den Mainstream beseitigen, um eine gerechtere Plattform für verschiedene musikalische Ausdrucksformen zu schaffen?

*Übersetzt aus dem ­Englischen.*

- Künstlername/Name: Sera Kalo
- Standort: Berlin

MusikWoche stellt vor: Sera Kalo, Gewinnerin* des Female* Producer Prize 2024

Sera Kalo

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